Der denkmalgeschützte Glauer Hof liegt in der Friedensstadt Weißenberg 40 Kilometer südlich von Berlin. Die Friedensstadt wurde vom Gründer der Johannischen Kirche Joseph Weißenberg (1855 – 1941) in den 1920er Jahren erbaut. Er wollte einen Ort der Heilung und des gelebten Christentums schaffen. Eine Stadt, in der die Menschen zum inneren Frieden finden können.
Neben dem Haus zum Grundstein ist der Glauer Hof als erstes Gebäude entstanden. Beide Gebäude wurden bis 1922 nach den Plänen des Architekten Willy Fromholz errichtet. Der Glauer Hof diente zunächst Siedlerfamilien als Wohnhaus. Der Vierseithof beherbergte neben Wohnungen später auch einen Kolonialwarenladen, eine Poststelle, eine Privatschule und die Verwaltung der von Joseph Weißenberg gegründeten Christlichen Siedlungsgenossenschaft Waldfrieden.
Am 17. Januar 1935 wurde die Johannische Kirche durch das NS-Regime verboten, Joseph Weißenberg wenig später verhaftet und der Zwangsverkauf der Siedlung angeordnet.
Zwischen 1945 und 1994, als in weiten Teilen der Friedensstadt eine Garnison der sowjetischen Armee stationiert war, wohnten zunächst Offiziersfamilien im Glauer Hof. Allerdings wurde das Gebäude, das nur mit Ofenheizung ausgestattet war, später aufgegeben und stand leer.
Nach der Rückgabe der Siedlung durch das Bundesvermögensamt an die Johannische Kirche wurde der Glauer Hof soweit hergerichtet, dass weitere Räume als Wohnungen genutzt werden konnten. Im Erdgeschoss zogen Büros ein.
Seit 2013 steht das Gebäude vollständig leer.
Der Glauer Hof wird seit 2008 in der Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg geführt. Er war im Februar 2019 Denkmal des Monats des Landkreises Teltow-Fläming.